Die Technik
Ausgangsmaterial ist farbiges Flachglas, das im Ofen erhitzt, dann ins kalte Wasser geworfen und durch den Schock vorgebrochen wird. Danach packe ich es portionsweise in ein Tuch und zerstoße es mit dem Hammer.
Der Reiz dieser Krösel besteht darin, dass sie sehr ungleich groß sind, während man Granulat im Fachhandel nur in drei Körnungen erhält. Jede Schale ist damit einzigartig, denn schon aufgrund der Technik kann es nie eine zweite identische geben.
Das Granulat verschmilzt im Ofen auf der Ofenplatte in zwei Arbeitsgängen zu einer Platte. Danach bearbeite ich die Kanten und säubere die Oberfläche durch Sandstrahlen. Anschließend wird die Platte im Ofen in eine Form abgesenkt. Das heißt, bei einer bestimmten Temperatur biegt sich das Glas und sinkt der Schwere nach in die Form. Erst dadurch wird das Stück zur Schale.
Noch deutlich länger – und langsamer – ist der Entstehungsprozess der Masken, Köpfe und der gläsernen Installationselemente in Pâte de verre-Technik.
Ich modelliere in Ton, manchmal auch in Wachs.
Bevor ich das Stück mit feuerfester Formenmasse (Gips-Schamott-Mischung) umhülle, baue ich Luftkanäle ein. Den Ton kratze ich aus der Negativform heraus. Tonreste aus der Form bleiben nach dem Brand auf der Oberfläche des Glases sichtbar.
Wenn ich Objekte, z.B. Schuhe, abforme, stelle ich zuerst ein Wachspositiv her, das ich dann gleichfalls mit feuerfester Formenmasse übergieße. Das Wachs wird im Wasserdampf ausgeschmolzen.
Die Negativform muss immer ein bis zwei Wochen trocknen, bevor sie, mit Granulat gefüllt, in den Ofen kommt. Während des Brandes fülle ich Granulat nach. Der gesamte Brand- und Kühlungsprozess im Ofen dauert circa eine Woche. Die Form muss ich zerstören, um das Stück zu erhalten. Jedes Objekt braucht eine Nachbearbeitung.